„Verlieren verboten”, so lautete das Motto des Abstiegskrimis zwischen den beiden Derbykontrahenten aus Eupen und St.Vith. Vor allem für den FC Eupen handelte es sich beim Spiel gegen die Büchelstädter vor heimischer Kulisse bereits um ein Finale im Kampf um den drohenden Abstieg.
FC Eupen – RFC St.Vith 0:1
Grenz-Echo Bericht
Fußball - 2. Provinzklasse C: St.Vith siegt im Abstiegsduell gegen die Blau-Weißen
Für den FC Eupen wird die Luft extrem dünn
Während die Eifeler nun ein wenig durchatmen können, wird die Situation für den FC immer prekärer.
Die Partie an der Judenstraße war vor allem eines: kampfbetont. Fotos: Helmut Thönnissen
Von Gerd Hennen
„Verlieren verboten", so lautete das Motto des Abstiegskrimis zwischen den beiden Derbykontrahenten aus Eupen und St.Vith. Vor allem für den FC Eupen handelte es sich beim Spiel gegen die Büchelstädter vor heimischer Kulisse bereits um ein Finale im Kampf um den drohenden Abstieg.
FC Eupen - RFC St.Vith 0:1
Entsprechend nervös und abwartend begann dann auch die Partie auf Kunstrasen, bei der vor allem die beiden Abwehrreihen im Mittelpunkt des Interesses standen. Die Angst zu versagen, die Angst einer drohenden Niederlage war allgegenwärtig und hemmte den Spielfluss.
Torloses Unentschieden zur Halbzeitpause
In der fünften Minute zwang Dominique Verdin Eupens Schlussmann Adrien Pelzer mit einem satten Distanzschuss zu einer ersten Parade. Kurz darauf traf Patrick Dries frei stehend nur den Pfosten. Nach diesen beiden Torchancen für die Gäste aus St.Vith verlagerte sich das Spiel vornehmlich ins Mittelfeld und ohne größere Torgefahr auf beiden Seiten. Eupen hatte in der 24. Minute eine gute Chance, als RFC-Keeper Thomas Andres das Leder kurz vor dem einköpfbereiten Johnny Laschet aus der Gefahrenzone fischte. Kurz darauf war es ein Schuss von Michaël Bricteux, der das Ziel aus 16 Metern nur knapp verfehlte. Mit einem torlosen Unentschieden gingen beide Teams schließlich in die Halbzeitpause. Der FC hatte nach dem Pausentee den besseren Start und kam nach einem flachen Zuspiel von Andy Falkenberg in die Mitte zu einer Riesentorchance, die Stürmer Nick Thomson jedoch kläglich vergab.
Die Gäste aus St.Vith übernahmen daraufhin die Kontrolle ohne jedoch eine Dominanz in Form von Tormöglichkeiten zu verbuchen. „Wir hatten mehr Spielanteile und auch ein leichtes Chancenplus, aber in Sicherheit konnten wir uns nie wähnen", erklärte St.Viths Pressesprecher Manuel Klauser nach Spielende. Dennoch hatten die Gäste in der 75. Minute Grund zum Jubeln, als ein Schussversuch von Timo Alt per Nachschuss zur 0:1-Führung in den FC-Maschen einschlug. Vorausgegangen war ein kluges Zuspiel von Markus Klauser auf Renaud Stassard auf der linken Außenposition. In dieser Szene machte der FC Keeper Adrien Pelzer eine unglückliche Figur.
Der FC zeigte sich in der Schlussviertelstunde zwar bemüht, blieb aber wie so oft in der Rückrunde in der Offensive zahnlos. So feierte der RFC St.Vith nach 90 Minuten einen hart umkämpften Derbysieg, der im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Die Schützlinge von Guy Putters haben jetzt einen satten Sechs-Punkte-Vorsprung und können in den noch anstehenden Partien etwas befreiter aufspielen.
Beim FC geht derweil das Abstiegsgespenst weiter um. Die Mannschaft von Coach Patrick Kriescher liegt auf dem vorletzten Tabellenplatz und kann nur auf ein mittleres Wunder hoffen. Hierfür sind neben der eigenen Leistung auch Patzer der direkten Tabellennachbarn notwendig.
„So sieht halt der Abstiegskampf aus."
Eupens Trainer Patrick Kriescher meinte nach der Partie: „Wir haben das Spiel eigentlich gut begonnen, doch wirkten nervös und irgendwie gehemmt. Das hat man vor allem im Spielaufbau gesehen. Die Zuschauer haben sicherlich kein überaus attraktives Spiel gesehen, doch so sieht halt der Abstiegskampf aus. Natürlich kann man diese heutige Niederlage als Tiefschlag bewerten, doch müssen wir weiter an uns und unsere Möglichkeiten glauben, da es ja noch sieben Spiele zu bestreiten gilt in denen noch wichtige Punkte eingefahren werden können."
Sein Kollege Guy Putters bilanzierte wie folgt: „Beide Teams wussten von Beginn an, worum es ging. Eine Niederlage hätte sowohl eine Verschlechterung der Ausgangssituation in der Tabelle bedeutet als auch die Moral angeknackst. Ich glaube aber, dass wir unter dem Strich als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind, da wir mehr Spielanteile und auch ein kleines Torchancenplus verbuchten. Wir haben heute zwar ein wichtiges Spiel gewonnen, dürfen uns aber noch lange nicht in Sicherheit wähnen, denn es gilt noch insgesamt sieben Partien zu bestreiten in denen noch einige Punkte vergeben werden. Zudem schläft die Konkurrenz ja auch nicht und konnte am Wochenende ebenfalls punkten. So rückte die Abstiegszone weiter zusammen, was auf ein packendes Finish schließen lässt.
FC Eupen: Pelzer, Bricteux, Niessen (78. Derouanne), Egyptien, Musovic, Thomson, Mennicken, Laschet (56. Mockel), Pauly, Keller (67. Gouendoux), Falkenberg.
RFC St.Vith: Andres, Mausen, Pip, Dries, Freches (70. Stassart, Alt, Verdin, Klauser, Haas, Keller (67. Spee), Hack.
Gelbe Karten: Musovic; Pauly - Andres
Tor: 0:1 Alt(75.)