RFC St.Vith: Andres, Mausen, Colles, Pip, Haas, T. Alt (69. Stassart), Freches, Dries (31. Ohles), Keller, Verdin (69. F. Spee), Klauser
Grenz Echo Bericht
KFC dreht gegen St.Vith erst nach der Pause so richtig auf
Weywertz bittet Aubel zum Entscheidungsspiel
Von Marco Andres
Auch nach dem 30. Spieltag steht der Aufsteiger der 2. Provinzklasse C noch nicht fest. Da sowohl Weywertz (5:3 gegen St.Vith) als auch Aubel (2:1 in Amel) ihre Aufgaben erfolgreich erledigten, muss nun ein direktes Entscheidungsspiel der beiden Spitzenteams über das Aufstiegsticket entscheiden.
KFC Weywertz - RFC St.Vith 5:3
Heute wird das Provinzialkomitee darüber beraten, wann und wo es stattfinden wird. Favorisiert wird der kommende Mittwoch (15. Mai), als Ort wird ein neutraler Platz gewählt (möglicherweise Spa).
Im Fernduell am letzten regulären Spieltag glühten zwischenzeitlich die Drähte, denn während einer Hälfte sah Aubel wie der kommende Meister aus. In Amel führte man schnell mit 2:0, während Weywertz sich gegen St.Vith mühte. Gästestürmer Dominique Verdin musste den RFC nach feinem Zuspiel von Markus Klauser in Führung bringen, schoss aber aus drei Metern auf der Linie Stephan Krings an (9.). Mal wieder unterstrich Weywertz dann seine Kaltschnäuzigkeit im Angriffsspiel. Einen schnellen Einwurf von Michael Schumacher nahm Benoit Closset auf und lupfte überlegt über Keeper Thomas Andres hinweg, 1:0 (13.). „So etwas darf nicht mal in den Preminimes passieren", fand Gästecoach Guy Putters klare Worte zu diesem „Geschenk".
Es lief perfekt für Weywertz, das dann sogar einen Handelfmeter zugesprochen bekam. Statt jedoch den vorzeitigen Knockout einzuläuten, scheiterte Benoit Closset an Thomas Andres (13.). Dies gab einen Bruch im KFC-Spiel, wo wieder die Defensivprobleme offen zur Schau getragen wurden. Jeremy Keller hatte alle Zeit, den Ball anzunehmen und auf Patrick Dries abzulegen, der den Ball mit Anlauf zum 1:1 in die Maschen drosch (16.). Weywertz war aus dem Konzept gebracht worden und verlor den Faden. Über die Flügel blieb man sehr verwundbar, was St.Vith konsequent nutzte. Damien Freches setzte sich über links ungehindert durch und zog die Kugel scharf vor das Tor, wo KFC-Kapitän Eric Boemer das Leder unglücklich in den eigenen Kasten verlängerte, 1:2 (38.). Bitter sah es da aus, und ein Glück für den Co-Leader, dass Dominique Verdin nach einem Solo von Markus Klauser das 1:3 liegen ließ (45.).
„Wir waren zu schüchtern in den Duellen, mussten mehr Lust auf Offensive entwickeln. Ich habe an die Mannschaft appelliert, mehr in die Duelle zu gehen und aggressiver vorzugehen, da St.Vith uns da in der ersten Halbzeit den Schneid abgekauft hat", musste KFC-Trainer Thierry Polis seine Elf regelrecht wachrütteln.
Es sollte aber fruchten - und sicherlich kam es dem Nervenkostüm entgegen, dass Michael Campione frühzeitig seinen Fuß genau richtig in eine Hereingabe hineinhielt, 2:2 (49.). Weywertz schöpfte neuen Mut und endlich konnte auch Regisseur Jean-François Davin eine gute Aktion verbuchen. Mal wieder eine entscheidende, denn seine Flanke lenkte Benoit Colles in die lange Ecke - ein weiteres Eigentor, 3:2 (55.). Die Schwarz-Gelben hatten ihren Rhythmus gefunden, auch durch mehr Freiräume im Mittelfeld. Dass man das Konterspiel liebt und bestens beherrscht, zeigte sich beim 4:2. Manuel Schumacher enteilte über die linke Seite und spielte zu Benoit Closset, der einfach eine Klasse für sich ist und gleich mehrere Gegenspieler düpierte (68.). Es blieb ein munteres Offensivspektakel, bei dem sich Michael Campione eingeschossen hatte. Er haute aus gut 25 Metern einfach mal drauf und visierte genau den Torwinkel an, 5:2 (75.). Er gehört zu den Lieblingen der „Ultras", zu denen er auch umgehend hinlief zum Feiern. Schöne Geste der Mannschaft schon vor dem Spiel, als sie ihren treuesten Fans eine Fahne schenkte.
St.Vith war geschlagen, gab sich aber nicht kampflos hin. Der eingewechselte Fabrice Spee besorgte den 5:3-Endstand. Parallel geriet Aubels Sieg in Amel in Gefahr, als El Abbadi auf 1:2 verkürzte. Doch rettete die Nyssen-Truppe das Ganze über die Zeit. Es kommt also zum „Duell der Giganten" zwischen Weywertz und Aubel. „Da ist dann wieder alles möglich, wir haben erreicht was wir wollten und sind - gemeinsam mit Aubel - Meister. Ich bin stolz auf die Reaktion der Mannschaft nach dem Seitenwechsel. Auch die Einwechslungen haben unserem Spiel gutgetan. Solch guten Fußball wie in der zweiten Halbzeit haben wir lange nicht mehr gezeigt", freut sich nicht nur Trainer Thierry Polis nun auf ein spannendes Entscheidungsspiel gegen Aubel.
KFC Weywertz: De Vuyst, E. Boemer, Dohogne, Reuter (56. M. Sarlette), Krings, Ma. Schumacher, Campione, F. Boemer (46. Thomas), Mi. Schumacher (72. Benker), Davin, Closset
RFC St.Vith: Andres, Mausen, Colles, Pip, Haas, T. Alt (69. Stassart), Freches, Dries (31. Ohles), Keller, Verdin (69. F. Spee), Klauser
Schiedsrichter: Lemal
Gelbe Karte: Ma. Schumacher
Gelb-Rot: Haas
Tore: 1:0 Closset (13.), 1:1 Keller (16.), 1:2 E. Boemer (Eigentor) (38.), 2:2 Campione (49.), 3:2 Colles (Eigentor) (55.), 4:2 Closset (68.), 5:2 Campione (75.), 5:3 F. Spee (78.)